Zeitungskritiken zu Pat- und Patachonfilmen
Oldenburg 1923-1931

„Wall- Lichtspiele. Die fabelhafte Reklame, mit der man „Er, sie und Hamlet“ seit Wochen vorbereitet hatte, verfehlte ihre Wirkung nicht. Das Haus war vor Beginn schon ausverkauft, so daß viele wieder umkehren mußten. Der Film: ein Bombenerfolg ! Das Volk tobte vor Vergnügen, unaufhörlich rollten die Lachsalven fünf Akte lang durch die Menge. Zum ersten Mal eine dänische Komödie (Palladia-Film, Kopenhagen), mit der die Theaterleitung einen guten Griff getan hat. Eine ganz neue Art von Komik, deren Haupt- Interpreten Pat und Patachon manchmal an die Shakespeareschen Lustspielgestalten erinnerten. Gute Darstellung aller Mitwirkenden, unter denen besonders die Seemannstypen mit ihrer drastischen Echtheit gefielen. Der Film, der schon in allen größeren Städten Deutschlands glänzend abgeschnitten hat, wird auch hier seine Wirkung nicht verfehlen und volle Häuser einbringen. [...]“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 293, 27.10.1923

„b. Wall- Licht. Dieses Mal waren es dänische Schauspieler, die in Maske und Spiel Ausgezeichnetes leisten. Die beiden Lustspieldarsteller Pat und Patachon fesselten mit ihrem unaufdringlichen Humor die zahlreichen Zuschauer in einem Lustspiel „Liebe im Schnee“. Schon äußerlich wirken die beiden fröhlichen Gesellen, der eine klein und dick, gefühlvoll und schelmisch, der andere lang und dünn mit dem unvergleichlichen Gesichtsausdruck, wie etwa der des dummen August im Zirkus. Das Spiel wird umrahmt von hübschen Schneelandschaften und übermütigem Skisport der Jugend. Der Beifall zum Schluß war allseitig. - [...] Ein amüsanter und unterhaltsamer Abend !“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 6, 7.1.1925

„[...] -Als zweiter Film: „Die Braut aus Australien“ mit den dänischen Filmkomikern Pat und Patachon, deren Namen hier nicht mehr unbekannt sind (“Liebe im Schnee !“). Der Vorzug dieser dänischen Grotesken liegt zweifellos darin, daß sie sich nicht ständig mit den beiden Hauptpersonen beschäftigen - was auf die Dauer vermieden wurde - sondern durch ewig wechselnde Handlung und Bilder fesseln. So läuft durch den neuen Film z.B. eine in sich abgeschlossene, nicht unbeachtliche Handlung, in die Pat und Patachon mit viel Geschick und Humor ihre tollen Späße und Tricks hineinflechten. Man braucht sie nur zu sehen, den langen hageren und den kleinen Dicken mit dem gutmütigen Gesicht, und man kann sich des Lachens nicht erwehren. Wundervolle Naturaufnahmen erhöhen auch diesmal die Wirkung des Films, der entschieden über den Durchschnitt des auf diesem Gebiet Gebotenen steht.“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 20, 21.1.1925

„Die Wall-Lichtspiele bringen in ihrem neuen, ganz auf den Humor eingestellten Programm drei Reißer, die jeder für sich zwerchfellerschütternde Heiterkeit auslösen. Da ist ein glänzender Pat und Patachon und heißt Filmflirt, zweifellos der beste dänische Groteskfilm, der hier bis jetzt gezeigt wurde, ferner ein neuer, liebenswürdiger Jackie Koogan in fünf Akten mit dem Titel „Jackie, der Lausbub“ und endlich ein deutscher (zeitgemäßer) „Fort mit dem Alkohol“, der neben den erstgenannten Kanonen mit allen Ehren besteht. Ein Programm, das eine riesige Zuschauermenge angelockt hatte und diese bald in die heiterste Stimmung versetzte.“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 55, 25.2.1925

„ Wer recht von Herzen lachen will, der muß sich in den Apollo- Lichtspielen „Pat und Patachon“ ansehen. Keine brutal anmutende Groteske, sondern sonniger, behaglicher Humor. Pat und Patachon kämpfen mit dem Drachen, das heißt mit einer Xantippe von Haushälterin, die gern ihren etwas weltfremden Professor, in den sicheren Hafen der Ehe geführt hätte. Auf der Seite der beiden Dioskuren steht ein entzückendes Mädel, dessen Jugendfrische den Drachen, der übrigens auch eine geschickte Darstellerin gefunden hat, langsam aber sicher aus dem Felde schlägt. Keine der Szenen von überwältigendem Humor hinterläßt einen faden Nachgeschmack.- [...]“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 232, 17.10.1925


„[....] Ein Film mit wundervollen Aufnahmen (romantische Gegenden), dessen kulturvolle Darsteller prägniert und vornehm charakterisieren.- In starkem Gegensatz hierzu steht der nächste, gleichfalls vollwertige Film: „Pat und Patachon und die Tänzerin.“ In ihm lebt der behagliche Humor des Nordens. Die beiden „Stettiner Sänger“ (siehe Gestalt!) haben sich mit Haut und Haaren einer kleinen, entzückenden Tänzerin verschrieben, um derentwillen sie Freud´ und Leid´ dieses Daseins mit Gleichmut ertragen. Man komme und lache !“

Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 297, 31.10.1925


„ [...] - In „Filmflirt“ zeigen Pat und Patachon , das beliebte Komikerpaar, sich in höchst amüsanten Situationen. U.a. sieht man sie im ruderlosen Boot „eigenhändig“ an Land paddeln. Natürlich: Lachstürme. Bei einer Filmaufnahme entsprechen sie, wie wohl keiner sonst, als Griechenjünglinge unseren Idealbildern der antiken Vergangenheit. Im übrigen sind sie immer da, wo man sie gerade nicht erwartet hat.“

Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 90, 1.4.1926

"Das Wall-Licht erzielte mit seinem neuen Film der Pat und Patachon einen außergewöhnlichen Erfolg. Mit Recht, denn diese einzigartige Komödie von "Pat und Patachon am Nordseestrand" zeigt die beiden beliebten Darsteller von ihrer besten Seite. Das ist ein erfreuliches, kunterbuntes Durch-, Nach- und Nebeneinander von übermütigen Gedanken, schelmischen Drolerien und scharf umrissenen komischen Szenen, daß kein Auge trocken bleibt. Die beiden großen Mimen haben damit ihr Meisterwerk gestellt. Technisch ist der Film sehr sauber gearbeitet." Nachrichten für Stadt und Land, Oldenburg, Nr. 332, 7.12.1927


„[...] im Wall-Licht spielt man einen neuen Film mit Pat und Patachon, den berühmten dänischen Komikern, eine regietechnisch hervorragende Arbeit, die die beiden Helden in einem ganz neuen Milieu zeigt. „Pat und Patachon auf dem Pulverfaß“ - selten ist so gelacht worden wie gestern abend, und, was die besonderen Einfälle angeht, so ist seit den Zeiten Max Linders nichts auf diesem Gebiet geleistet worden, was diesem Film auch nur als halbwegs ebenbürtig an die Seite gestellt werden könnte, ein Film, der es wert ist, daß er eine volle Woche gespielt würde, was hiermit angeregt sei. [...]“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 27, 28.1.1928



„[...] Das Wall-Licht konnte mit seinem „Pat und Patachon“, der urkomischen Komödie, und dem „Meister der Welt“ derart volle Häuser erzielen, daß jeden Abend bis zu 200 Personen unverrichteter Sache umziehen mußten. Diese Verlängerung ist sehr angebracht - und entspricht auch einem an dieser Stelle geäußerten Wunsche.“

Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 31, 1.2.1928


„[...] Das Wall-Licht hat die glänzende Spielfolge mit „Deutsche Frauen, deutsche Treue“ und „Pat und Patachon in Pelikanien“ noch bis Donnerstag einschließlich verlängert und kommt damit nur einem Bedürfnis des Publikums nach; denn in den letzten drei Tagen war nur nach stundenlangem Anstehen schon nachmittags kaum Platz zu bekommen, und es steht zu erwarten, daß an den „zugegebenen Tagen“ das gleiche Ergebnis zu verzeichnen sein wird. „

Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 66, 7.3.1928


„ Aus den Lichtspielhäusern. Das Lichtspielhaus an der Nadorster Straße setzte bereits am Donnerstag den hier noch nicht gezeigten dänischen Film „Don Quichotte“ ein, eine freie Bearbeitung bzw. Umgestaltung des spanischen Romans von Cervantes. Merkwürdig bizarr mutet das Ganze an, vielleicht, weil der Roman einem anders vor Augen stand, vielleicht, weil das Kolorit mehr nordisch als südländisch gefärbt ist. Das bewußt Ueberspannte, das bewußt vom Dichter karikierte Ritterwesen ist kaum angedeutet. Nichtsdestoweniger entstand ein Film (bei dem freilich der Regisseur von allen guten Geistern verlassen war ), der lachreizend wirkt und mit Ausnahme des Schlusses auch durch alle acht Akte hin den heiteren Grundton festhält. Das ist das Verdienst der beiden Pat und Patachon, ausgezeichnet der kleine, dicke Sancho Pnasa, viel schwächer der lange Ritter von der traurigen Gestalt, aber das ist wohl mehr Schuld der Regie. Immerhin unterhält das Werk gut und reizt zum Lachen. Dazu wird mit „Der Bummelprinz“ eine nette Liebesgeschichte (Wild-West) geboten. Sie fesselte auch gestern wieder.“

Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 142, 26.5.1928

"(...)Im Wall-Licht begeben Schengström und Madsen- das sind die christlichen Namen von Pat und Patachon- sich auf die "Wege zu Kraft und Schönheit". Die beiden Helden bewähren unter ihrem alten Regisseur Lau Lauritzen ihren Ruf als ausgezeichnete Spaßmacher. Hier gibt es eine ulkige Handlung mit einer schier erdrückenden Ueberfülle an komischen Ein-, Aus- und Anfällen. Das muß man gesehen haben - das Publikum kam gestern nicht aus dem Lachen heraus. (...)"
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 142, 26.5.1928

„ Aus den Lichtspielhäusern. Das Lichtspielhaus an der Nadorster Straße hat sein mit so großem Beifall augenommenes Programm verlängern müssen, zum zweiten Mal. Da sind zuerst Pat und Patachon in „Don Quichotte“ und weiter viele Ungenannte und recht wenig Genannte in dem bekannten Beifilm.
Das Wall-Licht bietet weiterhin ebenfalls Pat und Patachon, diesmal „auf dem Wege zu Kraft und Schönheit“.
[...]“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 144, 30.5.1928


„Aus den Lichtspielhäusern. Das Apollo-Theater hat es sich nicht nehmen lassen, zum Kramermarkt ein Programm aufzustellen, das die Ansprüche der Marktbesucher erfüllt. Da machen bzw. erneuern wir im ersten Großfilm die Bekanntschaft der beiden dänischen Filmkomiker Pat und Patachon in einem äußerst lustigen Werk „Pat und Patachon als lustige Vagabunden“. Ein übermütiger Einfall jagt den anderen, eine groteske Szene die andere. Dabei steckt hinter all diesem lieblichen Unsinn eine reizvolle Satire. Der Film verfügt über eine sehr spannende Handlung, ist gut photographiert, auch in den kleinen Rollen gut besetzt, in Regie und Aufmachung eine sehr ansehnliche Arbeit. [...]“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 264, 28.9.1929


„ Aus den Lichtspielhäusern. Das Apollo- Theater wartete als einziges Kino gestern mit einem vollständig neuen Programm auf, das an Reichhaltigkeit seinesgleichen sucht, gibt es doch nicht weniger als drei große Filmwerke. Da ist zuerst eine amüsante Verwechselungsgeschichte, „Pat und Patachon als Schwiegersöhne“, die den beiden beliebten dänischen Filmkomikern Scherström und Madsen, das sind die Vaternamen der beiden, Gelegenheit gibt, ihre glänzenden Gaben in allen Schattierungen leuchten zu lassen. So war es ein außergewöhnlicher Lacherfolg.[...]“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 303, 6.11.1929


„[...] Das Apollotheater brachte schon gestern ein neues Programm. In seinem Mittelpunkt steht ein funkelnagelneuer Film, der die beiden nordischen Komiker der weißen Wand, die unzertrennlichen Pat und Patachon, in den Hauptrollen zeigt. Das Werk heißt „Pat und Patachon im Raketenauto“ und bietet eine wildbewegte Handlung in einem anregenden Rahmen. Ein Liebespaar ist vorhanden, ferner ein Gelehrter, der beinahe von den Kannibalen aufgefressen wird, dann als wesentlicher sachlicher Bestandteil ein vorsintflutliches Auto, das den beiden Helden als Mittel zum Lebensunterhalt dient, freilich zunächst nichts einbringt. Und so sind die beiden auf eine heiratswütige Witwe angewiesen, die den kleinen Patachon mit Lebensmitteln versorgt, wofür er dann am Ende gerechterweise mit „lebenslänglicher Haft“ bestraft wird, während sich der lange Pat in einem bequemen Liegestuhl räkelt und über die Vergänglichkeit des Junggesellentums nachdenkt. [...]“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 10, 11.1.1930


„Aus den Lichtspielhäusern. Das Apollotheater hat seinen ausgezeichneten Spielplan mit den beiden nordischen Filmkomikern Pat und Patachon, der mit großem Erfolge aufgenommen wurde, bis Donnerstag dieser Woche, einschließlich, verlängert. Die Vorstellungen waren bis jetzt fast alle ausverkauft; am Sonntag war der Andrang so stark, daß im Gedränge vier große Scheiben der Reklameschaukästen im Innern des Theaters eingedrückt wurden, und erst die herbeigerufene Orpo einigermaßen Ordnung schaffen konnte. „Pat und Patachon im Raketenauto“ erwies sich in allen Phasen und in allen Einzelheiten als eine Arbeit, die mit Zielsicherheit den Geschmack des großen Publikums getroffen hat. Was die beiden Helden alles ausfressen, überzeigt alle Begriffe und zwingt auch bei wiederholtem Sehen zur Heiterkeit. [...]“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 14, 15.1.1930


„(Text der Annonce:) Des riesigen Andranges wegen sehen wir uns genötigt, unsern Spielplan um 3 Tage zu verlängern. Das Reichsfilmblatt vom 4. Januar 1930 schreibt (wie wir in unserem Freitagsinserat schon bekannt gaben):
Pat und Patachon im Raketen- Omnibus. Der neue DLS- Film (Vereinigung der deutschen Lichtspieltheaterbesitzer) erwies sich überall als eine große Kanone. Das Welt- Kino Moabit z.B. hatte am Sonnabend und Sonntag vorhergehender Woche zusammen 7800 Besucher und damit die größte Besucherzahl seit Bestehen des Theaters. Mehrmals mußte die Polizei zu Hilfe gerufen werden, um den Verkehr auf der Straße aufrecht zu erhalten. - Auch hier in Oldenburg erwies sich dieses. Der Andrang war ein so gewaltiger, daß auch wir gezwungen wurden, um polizeiliche Hilfe zu bitten. Bereitwilligst sandte uns unsere Orpo, um Gefahren vorzubeugen, sofort zwei tüchtige Beamte --“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 13, 14.1.1930


„[..] Wall-Lichtspiele [...] Nach der Ufa- Woche folgt als zweiter Film „Pat und Patachon als Müller“. Die beiden Unzertrennlichen erleben wieder die verrücktesten Sachen. Kommen sogar in den Verdacht der Brandstiftung. Das Publikum brüllt vor Lachen.“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 24, 25.1.1930

„Apollotheater. „Pat und Patachon als Modekönige“ mit Madsen und Scherström. - Der neue „Lux“ mit Carl Auen in „Die grüne Laterne“.
In dem neuen Pat und Patachon, der uns die beiden unzertrennlichen Helden als Modekönige vorführt, handelt es sich um eine Komödie, die in vieler Hinsicht den Reiz der Neuheit aufweist. Man kam die anderthalb Stunden einfach aus dem Lachen nicht heraus und bewunderte überdies, daß die Regie mit einigen reizenden Einfällen aufwartete, so daß man diesem neuen Pat und Patachon eine lange Lebensdauer prophezeien kann. [...]“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 108, 3.8.1930


„Aus den Lichtspielhäusern. Wall- Lichtspiele. Pat und Patachon als Kunstschützen.

Schon nachmittags gab´s bei der Erstaufführung dieses neuen Pat und Patachon- Filmes ein ausverkauftes Haus. Ausgelebt sollen diese beiden Unzertrennlichen haben ? Ausgeschlossen ! Wenn man diesen Film gesehen, wenn man das begeisterte Publikum beobachtet hat, ist man anderer Meinung. Als Kunstschützen treten sie diesmal vor uns hin: Aeußerlich noch die alten, in ihrer Art noch genau so, wie sie die Welt kennen und lieben lernte, und doch haben sie es verstanden, in diesem Film etwas Neues zu bieten, als hätten die beiden Filmhelden eine Auffrischung erlebt. Es fällt dem Patachon ein Gewehr in die Hände. Er übt, er schießt auf dies und jenes und trifft mit verblüffender Genauigkeit. Kunstschützen sind sie nun also: Pat hält auf seinem Kopf den Apfel. Patachon schießt ihn allabendlich in tausend Stücke. Den Apfel natürlich. Pat bleibt heil dabei. Tell und Sohn nennt sich die Firma. Pat und Patachon haben sich mit diesem Film die Herzen des Publikums wiedererobert und bringen eine Stunde ungetrübter Heiterkeit. Im Beiprogramm erfreut uns die kleine „Micky-Maus“ mit einem neuen verwegenen Abenteuer: „Micky im Gespensterhaus“ heißt diese Geschichte. Außerdem läuft ein Lehrfilm über den Weinbau an der Mosel und eine amerikanische Groteske.“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 351, 27.12.1930


„Aus den Lichtspielen. Wall- Lichtspiele. Pat und Patachon.

„Tausend Worte Deutsch“ heißt diese Sache. Pat und Patachon in ihrem ersten Tonfilm ! Man hat die beiden unzertrennlichen Filmhelden jahrelang im stummen Film gesehen, hat Tränen über sie gelacht, und - wollen ehrlich sein ! - haben geglaubt, so nach und nach verschwinden die beiden nun in der Versenkung. Irrtum ! Pat und Patachon haben sich ebenfalls die Errungenschaft des Ton- und Sprechfilms dienstbar gemacht und präsentieren jetzt in ihrem ersten Sprechfilm. Man kann nicht sagen, daß das Spiel der beiden Komiker durch die Sprache irgendwie beeinflußt wird. Allerdings: Ein Gewinn ist die Wiedergabe der Sprache auf jeden Fall. Also hören wir sie sprechen. Tausend Worte Deutsch. So daß zu der famosen Situationskomik, die ja überhaupt das Geheimnis des Erfolges der beiden Helden ist, noch der Humor bzw. der Witz des gesprochenen Wortes kommt. Dieser Film ist natürlich wieder ein Abenteuer, das die beiden Vagabunden erleben. Eine Reihe von Abenteuern vielmehr. Eines komischer als das andere, so daß Stürme der Heiterkeit durch das Haus brausen. Man darf sagen, daß sich Pat und Patachon nicht verschlechtert haben, sondern in ihrem ersten Tonfilm tatsächlich mit neuen Ideen kommen. Im Beiprogramm lacht man sich tot über Micky-Maus in ihrer Groteske „Micky lernt fliegen“. Außerdem läuft ein Kulturfilm über „Eupen und Malmedy, deutsches Land unter belgischem Joch.“ Die Ufa- Wochenschau bringt dann noch ihre aktuellen Bilder aus aller Welt.
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 37, 7.2.1931

„ Aus den Lichtspielhäusern. Wall-Lichtspiele. Pat und Patachon bleiben.
Die beiden unzertrennlichen nordischen Filmkomiker haben im Wall-Licht Tag für Tag ein ausverkauftes Haus gefunden, sie wie es von jeher gewohnt sind. Dieser erste Sprechfilm mit Pat und Patachon fand infolge seiner reinen Wiedergabe von Sprache und Geräuschen beim Publikum allgemeine Anerkennung und bleibt daher noch bis einschließlich Donnerstag dieser Woche im Spielplan. Diese „Tausend Worte Deutsch“ sind wirklich eine Angelegenheit zum Totlachen. (...)“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 41, 11.2.1931

„Aus den Lichtspielhäusern. Apollotheater. „Die Nacht der Liebe“.- „Pat und Patachon als Modekönige.“
(...) Nach einem netten Beiprogramm mit der neusten D.L.S.- Wochenschau und einem hübschen Film aus dem unbekannteren Deutschland läuft als zweite große Sache „Pat und Patachon als Modekönige.“ Der lange Pat und der kleine Patachon - so haben sie sich in diese nette Zweiheit geteilt - erleben die tollsten Abernteuer, die aber in jedem Falle mit so viel Wahrscheinlichkeit bei allem Humor und aller Spitzbüberei gemacht sind, daß man aus dem lauten Lachen nicht herauskommt. Ein gutes Programm, dessen Wert noch durch die löbliche Begleitmusik unterstrichen wird.“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 141, 28.5.1931

„Apollotheater. „Eine Woche unter Apachen“ mit Harry Piel. - „Pat und Patachon im Prater“.
(...) Nach einem sehr anziehenden Beiprogramm u.a. mit vorzüglichen Aufnahmen aus Bad Ems als zweite große Sache eine überaus lustige Komödie mit Scherström und Madsen in den Hauptrollen, den echten „Pat und Patachon“. Pat und Patachon im Prater zeigt die beiden Unzertrennlichen auf der Höhe ihres Schaffens. Es gibt keinen zweiten Pat-Film, der in den Episoden und Haupthandlung so zu einem untrennbaren Ganzen zusammengeschmolzen ist, wie gerade hier. Daher auch die außerordentliche Wirkung, die an vielen Stellen zu lauten Heiterkeitsausbrüchen Anlaß gab.“
Nachrichten für Stadt und Land, Nr. 186, 12.7.1931